Grundsätzlich wächst das Sommergeschäft bei den Schweizer Bergbahnen. Einzeln betrachtet jedoch bleibt der Sommer 2024 sehr durchzogen. Der Start war von Unwettern mit Starkregen geprägt und daher unterdurchschnittlich, der August konnte einiges an fehlenden Gästezahlen aufholen. Der September war wiederum verregnet, was ihn – isoliert betrachtet – zum schwächsten Monat dieses Sommers macht: Im September waren 18% weniger Gäste als im September 2023 mit Bergbahnen unterwegs. Im Fünfjahresdurchschnitt hingegen liegt der aktuelle Sommer immer noch 8% im Plus.
Für das Saison-Monitoring Sommer wertet der Branchenverband Seilbahnen Schweiz die Gästeanzahl (Ersteintritte) in der Sommersaison von über 100 Mitgliedern aus der ganzen Schweiz aus. Die nun vorliegenden Zahlen erlauben eine Analyse von Saisonstart bis September. Das Wetter ist für den Erfolg bei den Bergbahnen sehr entscheidend besonders im Früh- und Spätsommer. Der Start in die Saison war kühl und verregnet, die Witterung verbesserte sich ab Mitte Juli, gefolgt von einem schönen und heissen August. Der September wiederum war weitgehend verregnet.
Gästeherkunft: Bergbahnen mit hauptsächlich inländischen Gästen verlieren
Bergbahnen, die vorwiegend auf inländische Gäste setzen, verzeichnen in der Vergleichsperiode (Saisonstart bis September) ein Minus von 7%, während die Bahnen, die vor allem internationale Gäste oder einen ausgeglichenen Gästemix haben, sich auf Vorjahresniveau bewegen. Es zeigt sich, dass bei internationalen Gästen die Wettersituation viel weniger entscheidend ist für Ausflüge in die Berge.
Regionale Unterschiede
Der Rückblick auf die bisherige Sommersaison bis September zeigt regionale Unterschiede auf. Die Bergbahnen in den Waadtländer und Freiburger Alpen haben ein positives Vorzeichen (+1%), das Tessin ist auf dem Niveau des Vorjahres, das Berner Oberland leicht darunter (-1%). Während das Wallis (-3%) und die Zentralschweiz (-5%) im einstelligen Prozentbereich unter dem Vorjahr sind, schneiden die Ostschweiz und Graubünden noch etwas schlechter ab (-11% bzw. -12%) (vgl. Abb. 1).
Vergleich mit dem 5-Jahresdurchschnitt
Der Vergleich mit dem 5-Jahresschnitt stimmt die Seilbahnbranche positiv. Schweizweit sind in diesem Jahr 8% mehr Gäste mit den Seilbahnen unterwegs gewesen. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre sind die Gästezahlen in fast allen Regionen gestiegen, ausser im Graubünden und in der Ostschweiz. Die Zuwachsraten sind unterschiedlich hoch. Sie liegen zwischen einem Prozent im Wallis und 25 Prozent in der Zentralschweiz. Die Ostschweiz hat im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre 8% weniger Besucher, in Graubünden sind es 16% weniger (vgl. Abb. 2).
«Die Bergbahnen investieren seit Jahren in ein gutes Sommerprodukt. Dabei sind die gute Erschliessung mit öffentlichem Verkehr sowie das Panorama und die Attraktionen auf dem Berg entscheidende Faktoren für den Erfolg. Die Bahnen sind je nach Wetterlage immer wieder gefordert, was langfristig aber durch Schönwetterperioden kompensiert wird», folgert Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz.
Weitere Auskünfte
Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz +41 79 543 25 07
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