Neu können sich Winterpatrouilleure und -patrouilleurinnen im Rahmen eines dreitägigen Kurses zum Sommerpatrouilleur oder zur Sommerpatrouilleurin ausbilden lassen, für die anderen Kandidaten oder Kandidatinnen dauert die Ausbildung fünf Tage.
Die Ausbildung für die im Winter tätigen Patrouilleure und Patrouilleurinnen ist seit Jahrzehnten etabliert und geniesst hohe Anerkennung. Die Kurse werden rege auf allen drei Ausbildungsstufen A, B und C besucht.
Mit der Zunahme der Sommeraktivitäten und deren Relevanz für die Betriebe hat Seilbahnen Schweiz schon vor einigen Jahren eine entsprechende Ausbildung konzipiert, deren Struktur samt Inhalten für die diesjährige Austragung angepasst wurde. Je nach Vorausbildung dauert die Ausbildung zum Sommerpatrouilleur-A oder zur Sommerpatrouilleurin-A drei oder fünf Tage:
Teilnehmende, die schon über die Ausbildung als Patrouilleur:in A und B verfügen, müssen nur den zweiten Teil des Kurses besuchen, der drei Tage dauert. Schwerpunktthemen in diesem Kursabschnitt sind die Sommer- und Arbeitsunfälle sowie die Verkehrssicherungspflicht für Sommeraktivitäten.
Teilnehmende ohne Ausbildung als Winterpatrouilleur:in müssen beide Teile des Kurses besuchen. Der Schwerpunkt im ersten Kursteil liegt in der ersten Hilfe und der Patienten Beurteilung, sowie in der Zusammenarbeit mit der Flugrettung.
Am Schluss des Kurses müssen alle Kandidaten:innen eine Prüfung absolvieren.
Nutzen der Ausbildung für den Alltag
Vom 27.-31. Mai 2024 fand der erste Kurs mit dieser neuen Struktur mit sieben Teilnehmenden am Hasliberg statt. Michi Nellen, Geschäftsführer der Bellwald Sportbahnen und Kursleiter des Zentralkurses C, hebt den Nutzen der Ausbildung für den Alltag im Sommerbetrieb hervor: «Die Teilnehmenden werden explizit für den Einsatz im Sommer ausgebildet. Beispielsweise gibt es markante Unterschiede bezüglich der Rettungstechnik im Winter oder im Sommer. Ein zweites sehr wichtiges Thema ist die Verkehrssicherungspflicht, welche die Seilbahnunternehmungen auch im Sommer erfüllen müssen. Die Sommerpatrouilleur:innen lernen die Grundlagen für einen sicheren Betrieb kennen. Damit schützen sie die Gäste vor Unfällen und zugleich auch die Betreiber von Bikestrecken vor rechtlichen Folgen bei Zwischenfällen.»
Seinen Mitarbeiter hat Michi Nellen am Kurs angemeldet, da für den Bikepark Bellwald Sicherheit das oberste Gebot sei. Neben dem hohen Qualitätsstandart auf den Strecken, wollen die Bellwald Sportbahnen auch bereit sein, um gestürzte Fahrer schnell und professionell bergen zu können. Den Zentralkurs A – Sommer stuft er als wichtig ein, da die Aufgabe vom Rettungsdienst im Sommer teils noch anspruchsvoller sei als im Winter, so dass eine spezifische Ausbildung für den Einsatz im Sommer unbedingt vermittelt werden solle.
Feedback von den Teilnehmenden
Yanik Hermanni, frischgebackener Sommerpatrouilleur bei den Bergbahnen Flumserberg AG, hat ohne Vorkenntnisse den Zentralkurs A – Sommer besucht. Am Flumserberg arbeitet er im Sommer im Seilpark und auf den Mountainbike-Anlagen und im Winter im Bereich Technik. Der Grund für seinen Kursbesuch war klar: Er wollte sich das notwendige medizinische Wissen aneignen, um bei Unfällen im Bereich der Sommeraktivitäten erste Hilfe leisten zu können.
Ein weiterer Teilnehmender, Philipp Jost von den Kaisereggbahnen Schwarzsee AG, brachte bereits Erfahrung als Winterpatrouilleur mit. Ab der Wintersaison 2024/25 übernimmt er die Rolle des Pisten- und Rettungschefs und ist im Sommer für die Freizeitaktivitäten zuständig. Der Kurs bot ihm die Möglichkeit, das Wissen aus dem Winterkurs zu wiederholen und durch Informationen zu Sommeraktivitäten zu ergänzen. Zudem erhielt er wertvolle Inputs im Bereich von Sommerunfällen und konnte sich intensiv mit den anderen Teilnehmenden austauschen.
Beide Teilnehmenden betonen die Wichtigkeit und den Nutzen der Ausbildung als Sommerpatrouilleur:in A und empfehlen den Kurs wärmstens weiter. Eine erneute Durchführung des Kurses ist spätestens im Jahr 2026 geplant.